Nicht nur Geschichte

Der Name für die Huculvi Passage nimmt Bezug auf die historischen Wurzeln der Stadt Petershagen.

Hier bei Huculvi, der heutigen Ortschaft Petershagen, wurde im Jahr 784 der spätere Frankenkaiser Karl der Große auf seinem Zug gegen Osten durch ein Hochwasser an der Überquerung der Weser gehindert.
Im Jahr 1306 erbaute der Mindener Bischoff Gottfried von Waldeck an der Weser bei Hokeleve, dem alten Huculvi, eine Burg, die er nach dem heiligen Petrus, dem Schutzpatron des Bistums Minden, Petershagen benannte.
So wie die uralte Bezeichnung Huculvi eine frühe Stufe in der Entwicklungsgeschichte der Stadt Petershagen darstellte, steht der Name Huculvi-Passage für den kulturellen Bezug dieses Gebäudes Mindener Str. 56 – 32469 Petershagen zu der Tradition und Entwicklungsstufe des Fachwerkbaus in Petershagen. Sowohl kunstvoll verzierte Fachwerkhäuser als auch einfache Fachwerkbauten bestimmten in den 60-ziger Jahren das Bild dieser Stadt. Postkartenidylle und florierender Einzelhandel gaben eine hohe Lebensqualität. Fast in jedem Gebäude war ein Laden oder eine gewerbliche Nutzung.

Gedankenlose Abrisspolitik, fehlende Stadtplanung und -entwicklung bewirkten, dass heute kaum noch Fachwerkbauten vorhanden sind und mehr als 40 Läden allein in der Mindener Str. verschwunden sind. Um so bedeutungsvoller und wichtiger ist es, die letzten vorhandenen Gebäude und Fragmente zu erhalten, um eine Identifizierung der Bürger mit der Stadt zu ermöglichen. Die Gebäude sind das Gesicht der Stadt und geben die Atmosphäre, sich in der Stadt wohl zu fühlen.

Dieses Gebäude sollte ursprünglich abgerissen werden.
Der Petershäger – Gerd Ksinsik – kaufte dieses Gebäude, um den Abriss zu verhindern und entwickelte mit seiner Firma Konzept Immobilien GmbH ein Nutzungskonzept, das sowohl das Gebäude in seiner typischen Struktur erhielt als auch eine moderne Nutzung zuließ.

Zuvor wurde dieses Gebäude gewerblich seit ca. 1900 von der Familie Weber und anschließend Kratzer als Schlachterei genutzt. Hinter dem Gebäude im Anbau wurden die Tiere zwischendurch abgestellt, um anschließend in den hinteren Räumen geschlachtet zu werden. Dort befand sich dann auch eine Räucherkammer und später Kühlraum. Vorne war der Verkaufsraum und dazwischen wurde gewohnt.

Während der Umbauphase wurde deutlich, dass das Ursprungsgebäude ehemals sowohl nach vorn und hinten verlängert und auf der rechten Seite verbreitert wurde. Auch Innenwände wurden zur Mitte versetzt wozu die alten Kopfbänder herausgeschnitten wurden. Damit wurden die Ursprungsdiele schmaler und die Seitenschiffe breiter.

In den 60-ziger Jahren wurde das Gebäude entgültig zu einem großen Teil kaputtgebaut. Die Toreinfahrt wurde durch 2 Türen ersetzt, breitere Fenster wurden in das Fachwerk gebrochen und im hinteren Teil der Diele eine Badezimmer eingebaut. Ästhetische Aspekte wurden der reinen Zweckmäßigkeit geopfert, so wie es gerade passte und ohne Gesamtkonzept.

Das Haus wurde so zurückgebaut, wie es ca zwischen 1900 und 1950 ausgesehen hat.
Nun hat das Gebäude nach längerem Leerstand eine gewerbliche Nutzung zurückerhalten und durch Ihre Einkäufe und Besuche helfen Sie mit, diese Huculvi-Passage zu erhalten.

Eine schöne Stadt ist auch Ihre Lebensqualität.

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